Wirksamkeit der Chiropraktik

Wie wirksam ist die Chiropraktik? In den letzten Jahrzehnten hat eine grosse Zahl von Erhebungen diese Frage beantwortet. Wir stellen Ihnen eine repräsentative Auswahl vor.

Studien zur Wirksamkeit der chiropraktischen Behandlung

  • Balgrist-Studie zu zervikalen Diskushernien 2016: Chiropraktische Manipulationsbehandlung ist besser als zervikale Wurzelinfiltration bei subakuten und chronischen Patienten, kein Unterschied bei akuten Patienten. Peterson C et al.: J Manipulative Physiol Ther. 2016 (Mar); 39 (3): 210-217
  • Balgrist-Studie zu zervikalen Diskushernie 2013: Chiropraktische Manipulationsbehandlung bewirkt signifikante Besserung nach 3 Monaten bei subakuten und chronischen Patienten mit symptomatischer zervikaler DH.
    Peterson C et al.: J Manipulative Physiol Ther 2013 (Oct); 36 (8): 461–467
  • Balgrist-Studie zu chiropraktischer Behandlung bei Ischias 2016: Stetige Besserung und Verminderung der Beinschmerzen nach 1, 3, 6 und 12 Monaten durch chiropraktische Manipulationsbehandlung bei nachgewiesener sequestrierter lumbaler DH. Ehrler M. et al.: J Manipulative Physiol Ther. 2016 (Mar); 39 (3): 192-199
  • Balgrist-Studie zu Ischias infolge lumbaler Diskushernie 2013: Chiropraktische Manipulationsbehandlung erreicht gleich gute Resultate wie periradikuläre Infiltration bei MR-nachgewiesener lumbaler Wurzelaffektion, ist jedoch eher kostengünstiger. Peterson C. et al.: J Manipulative Physiol Ther. 2013 May;36(4):218-25.
  • Neck Pain Evidence Summary 2010: Chiropraktische Manipulation ist empfohlen bei Zervikalgie und zervikogenen Kopfschmerzen. Institute for Work & Health, Toronto, Canada, The Bone and Joint Decade Task Force on Neck Pain 2000-2010, Neck Pain Evidence Summary 2010, www.iwh.on.ca
  • Giles-Studie 2003: Diese Studievergleichtmedikamentöse Behandlung, Akupunktur und Chiropraktik zur Behandlung von unkomplizierten, chronischen Rückenschmerzen. Nach neun Wochen Behandlung liegen die Resultate der Chiropraktik deutlich an der Spitze. Schmerzfreie Patienten: Nach Medikation 5 %, nach Akupunktur 9,4 %, nach Chiropraktik 27 %. Patienten mit verbessertem Allgemeinzustand: Nach Medikation 18 %, nach Akupunktur 15%, nach Chiropraktik: 47 %.
  • Duke-University-Studie, 2001: Eine interdisziplinäre Expertengruppe kommt, gestützt auf eine Literaturübersicht, zu folgendem Schluss: Die chiropraktische Behandlung halswirbelsäulenbedingter Kopfschmerzen verringert die Kopfschmerzintensität sofort. Im Vergleich zu Massagetechniken werden Häufigkeit und Stärke von Kopfschmerzen mit chiropraktischer Behandlung anhaltender vermindert.
  • Nelson Migräne-Studie, 1998: Die Studie vergleicht die Chiropraktik mit der häufig angewendeten Amitriptyline-Therapie in der Migräne-Behandlung: Chiropraktik ist gleich wirksam wie Amitriptyline. In Anbetracht der deutlich tieferen Nebenwirkungen der Chiropraktik soll diese als Behandlungsmöglichkeit für Migränepatienten berücksichtigt werden. Zusätzlich wird festgestellt, dass die Gruppe der Chiropraktik-Patienten 42 % weniger Rückfälle verzeichnet.
  • Boline-Studie, 1995: Die Studie vergleicht Chiropraktik mit der Amitriptyline-Therapie in der Behandlung von Spannungskopfschmerzen. Dabei zeigen sich in der Gruppe der Chiropraktik-Patienten wesentlich weniger Nebenwirkungen (4,3 %) als in der Amitriptyline-Gruppe (82,1 %). Obwohl während der Behandlung beide Gruppen Linderung verspüren, haben nach Beendigung der Therapie nur die Patienten der Chiropraktoren nachhaltig weniger oft Kopfschmerzen.
  • Meade-Studie, 1990, Follow up 1995: Die Studie vergleicht Chiropraktik mit ambulanter ärztlich-physiotherapeutischer Behandlung: «Chiropraktik ist sicher, wirksam und kosteneffizient für Patienten mit akuten und chronischen Rückenschmerzen, signifikant wirksamer als die herkömmliche ambulante Behandlung.»
  • Koes-Studie,1994:Die klinische Studie in den Niederlanden vergleicht die Chiropraktik mit der Physiotherapie bei der Behandlung chronischer Rücken- und Nackenschmerzen. Nach zwölf Monaten zeigen die chiropraktisch behandelten Patienten trotz einer geringeren Zahl Behandlungen eine deutlich bessere Linderung des Beschwerdebildes und eine bessere Wiederherstellung der allgemeinen Funktionalität.
  • AHCPR Guideline, 1994: Die AHCPR (Agency for Health Care Policy and Research, heute Agency for Healthcare Research and Quality AHRQ), innerhalb des US Department of Health and Human Services veröffentlicht klinische Praxis-Richtlinien für die Behandlung akuter Kreuzschmerzen: Chiropraktik wird zur Behandlung akuter Kreuzschmerzen ohne Nervenwurzelkompression im ersten Monat des Auftretens als sichere und wirksame Methode empfohlen.
  • RAND-Studie, 1991: Die RAND (Research and Development) Corporation in Santa Monica, Kalifornien, belegt, dass die chiropraktische Behandlung der Wirbelsäule für die Behandlung (spezifischer) Kreuzschmerzen geeignet ist.

Quelle
Diese Zusammenstellung ist mit Unterstützung von Chirosuisse und der FCER (Foundation for Chiropractic Education and Research, Des Moines, IA, USA, www.fcer.org) realisiert worden. Thomas Schwaninger hat die Zusammenstellung mit aktuellen Studien ergänzt.