Kosteneffizienz und Patientenzufriedenheit

Wie kosteneffizient ist die Chiropraktik? Und wie steht es mit der Patientenzufriedenheit? In den letzten Jahrzehnten hat eine grosse Zahl von Erhebungen diese Fragen beantwortet. Wir stellen Ihnen eine repräsentative Auswahl vor.

Studien zur Kosteneffizienz der Chiropraktik

  • Mercer-Report 2009: bei zervikalen und lumbalen Schmerzen ist die Therapie mit chiropraktischer Behandlung wirkungsvoller und kostengünstiger als ohne. Choudhry N, et al.: an Evidence-Based Assessment of Incremental Impact on Population Health and Total Health Care Spending, San Francisco: Mercer Health and Benefits; 2009
  • Liliedahl 2010: Tiefere Kosten bei Kreuzschmerz-Behandlungsinitiierung durch Chiropraktor als durch Arzt. Liliedahl RL, et al.: Cost of Care for Common Back Pain Conditions Initiated With Chiropractic Docical Doctor/Doctor of Osteopathy as First Physician: Experience of One Tennessee-Based General Health Insurer, J Manipulative Physiol Ther. 2010 (Nov); 33 (9): 640-643
  • Bishop 2010: Einbezug von Chiropraktik in Behandlungskonzept ist wirkungsvoller als medizinische Behandlung alleine. Bishop PB, et al.: The Chiropractic Hospital-based Interventions Research Outcomes (CHIRO) Study: A Randomized Controlled Trial on the Effectiveness of Clinical Practice Guidelines in the Medical and Chiropractic Management of Patients with Acute Mechanical Low Back Pain, Spine J. 2010 (Dec); 10 (12): 1055–1064
  • Legoretta-Studie, 2004: In einer vierjährigen kalifornischen Studie werden Daten von 1,7 Mio. Patienten aus einem «managed care health plan»-Pool analysiert. 1 Million dieser Patienten hat keinen Zugang zur Chiropraktik; 0,7 Millionen verfügen über eine Kostendeckung für den Chiropraktor. Es zeigt sich, dass die chiropraktische Behandlung bei identischer Diagnose deutliche tiefere Gesamtkosten verursacht. Die Patienten mit Zugang zur chiropraktischen Behandlung werden weniger häufig hospitalisiert, und es werden weniger MRI, Röntgenaufnahmen und Rückenoperationen durchgeführt.
  • Manga-Report, 1993 und 1998: Prof. Pran Manga, Universität von Ottawa, zeigt in einem Gutachten im Auftrag der Provinz Ontario, Kanada, ein Sparpotenzial von 50–60 %, wenn neuromuskuloskeletale Beschwerden chiropraktisch statt konventionell behandelt werden (Behandlungen und Folgekosten; Spezialisten, Spital, Arbeitsunfähigkeit). In einem Update von 1998 wird festgestellt, dass die Kosten für das Gesundheitswesen um bis 61 % reduziert werden, wenn neuromuskuloskeletale Erkrankungen in erster Linie chiropraktisch diagnostiziert und behandelt werden.
  • MedStat-Studie, 1996 und 1997: Die Studie vergleicht, wie Ärzte und Chiropraktoren 208 Diagnosecodes anwenden und welche Kosten verursacht werden. Untersucht werden 7000 Patienten eines «Employment Health Benefit Plan». Bei den neun von Ärzten und Chiropraktoren gemeinsam am meisten verwendeten Diagnosecodes sind die Kosten für die ärztliche ambulante Behandlung 47 %, die Gesamtkosten 61 % höher als für die chiropraktische Behandlung.
  • Mosley-Studie, 1996: Die Studie vergleicht Behandlungsergebnis und Kosten bei Patienten mit Rücken- und Nackenschmerzen in einer HMO in Louisiana, USA. Die Chiropraktik ist bei identischer Diagnose und ähnlichen Behandlungsresultaten um 30 % kosteneffizienter als die herkömmlichen Therapien.

Fakten zur Patientenzufriedenheit

  • Universität Fribourg, 2004: In einer gesamtschweizerischen Erhebung befragt die Universität Fribourg 4134 Patienten. Erhoben werden die Zufriedenheit der Patienten mit der Leistung und dem Auftreten des Chiropraktors sowie mit der Qualität seiner Behandlung. Die Patienten sind mit dem Verlauf und dem Inhalt der Behandlung sehr zufrieden (85 %); sie erklären, der Chiropraktor gehe auf ihre Bedürfnisse ein und lege seine Massnahmen verständlich dar (91 %). Die administrativen Abläufe und die Erhältlichkeit eines Termines für eine Konsultation bezeichnen sie als sehr patientenfreundlich (90 %). Mit dem Resultat der chiropraktischen Behandlung, der raschen Linderung der Beschwerden und der Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit, sind die Patienten sehr zufrieden (87 %).
  • Wolsko, Eisenberg, Harvard Medical School, 2003: In einer nationalen Umfrage bei 2055 Patienten mit Rücken- und/ oder Nackenbeschwerden bezeichnen 27 % die erhaltene ärztliche und 61 % die chiropraktische Behandlung als sehr hilfreich.
  • LINK-Studie, 1997: Eine Erhebung des Link-Instituts für Markt- und Sozialforschung bei über 1000 Personen in der Schweiz zeigt, dass ein Fünftel der Befragten mindestens einmal einen Chiropraktor konsultiert hat. Über 90 Prozent davon äussern sich sehr zufrieden über Untersuchung, Behandlung und Beratung; für 80 % sind Dauer und Intensität der Behandlung richtig bemessen.
  • Cherkin&McCornack-Studie,1989:457 Rückenschmerzpatienten einer HMO in Washington werden zu ihrer Behandlungszufriedenheit befragt. 215 Patienten sind vom Allgemeinpraktiker, 242 vom Chiropraktor behandelt worden. 66 % der chiropraktischen Patienten und 22 % der allgemeinärztlichen Patienten sind sehr zufrieden.

Diese Zusammenstellung ist mit Unterstützung von Chirosuisse und der FCER (Foundation for Chiropractic Education and Research, Des Moines, IA, USA, www.fcer.org) realisiert worden. Thomas Schwaninger hat die Zusammenstellung mit aktuellen Studien ergänzt.